Programm

Lernort Deisterrand

Ein Sommertag im Waldkindergarten Springe

8.00 Uhr: An einem kühlen und feuchten Sommermorgen treffen sich die Mädchen und Jungen der Waldkindergartengruppe am morgendlichen Sammelpunkt, wind- und wetterfest angezogen, mit Proviant im Rucksack und kleiner Isomatte bepackt. Neben einem Baum werden die Rucksäcke auf dem Waldboden aufgestapelt. Damit erst keine Langeweile aufkommt, klettern die Mädchen und Jungen bereits in den benachbarten Bäumen herum. Kurz darauf versammelt sich die Gruppe mit ihren beiden Erzieherinnen zum Morgenkreis. Hier findet die Begrüßung statt und es werden Lieder gesungen und Spiele gespielt.

Um 8.30 Uhr, nach dem letzten Spiel, wird über das heutige Tagesziel abgestimmt. Schnell findet sich eine Mehrheit für die „Sandkuhle“. Nun starten alle zum knapp 1,5 km langen Fußmarsch. Zwischendurch gibt es Haltepunkte, an denen die etwas schnelleren Kinder auf die langsameren Kinder warten müssen. Ein gefällter Baum am Wegesrand dient als Balanciergerät. Es wird in ausgelassener Stimmung auf den Forstwegen geschlendert und die Natur aufmerksam beobachtet. „Habt ihr das gehört?“ fragt die Erzieherin die Kinder auf Höhe eines morschen und durchhöhlten Baumes. Plötzlich ist es ganz still und nur ein leises Zwitschern wird von allen vernommen. Vorsichtig nähern sich die Kinder dem alten Baum. Hier haben sich mehrere Spechte eingenistet und ziehen ihre Brut auf. Nach einer kurzen Beobachtungspause geht es über einen kleinen Trampelpfad an einem Tannenwald vorbei zur „Sandkuhle“.

Inzwischen ist es 9.30 Uhr und am Rande einer kleinen Lichtung werden die Rucksäcke abgelegt. Nachdem sich alle Kinder in einer Reihe aufgestellt haben, holt eine Erzieherin eine große Wasserflasche aus ihrem Rucksack. Ein Kind nach dem anderen wäscht sich die Hände. Danach wird ein Kreis gebildet und die Mädchen und Jungen setzen sich mit Ihren Isomatten auf den Waldboden. Es ist Frühstückszeit. Jeder hat in seinem Rucksack etwas zu Essen sowie ein Getränk. Als sich das Frühstück dem Ende zuneigt, verteilen oder tauschen einige Kinder noch nicht Verzehrtes. Nach dem Frühstück wird eine Geschichte vorgelesen und anschließend darüber gesprochen.

Kurz nach 10 Uhr dürfen die Jungen und Mädchen die nähere Umgebung erkunden und spielen. Nach kurzer Zeit finden die Kinder einen Feuersalamander, den alle Waldkinder begutachten, um ihn danach wieder in die Freiheit zu entlassen. Bei einem weiteren Salamander-Fund beschließt die Gruppe diesen Ort früher als geplant zu verlassen, damit niemand aus Versehen auf ein Tier tritt. Bepackt mit Ihren Rucksäcken wird um 10.30 Uhr zurück Richtung Waldhütte aufgebrochen. Hier toben sich alle Waldkinder ein letztes Mal aus, bevor es zurück zum Elterntreffpunkt geht. Um 13.00 Uhr ist dieser Tag im Waldkindergarten vorüber. Morgen geht es dann wieder zum Spielen und Entdecken in den Wald.

Der Morgenkreis
Feuersalamander


Ein Wintertag im Waldkindergarten Springe

8.00 Uhr, die beiden Erzieherinnen begrüßen die ersten Kinder am Waldrand. Die kleinen Rucksäcke, gefüllt mit dem Frühstück, einem Handtuch und ggf. Wechselbekleidung werden auf einen Haufen an einer großen Baumwurzel gelegt. Kurze Zeit später klettern die 15 drei- bis sechsjährigen Mädchen und Jungen der Eichhörnchen-Gruppe in kleinen Bäumen herum, spielen im Schnee, buddeln mit einem Stock im Waldboden oder vollenden ihren Unterschlupf aus Stöcken und Ästen. Es wird gelacht, eine größere Gruppe steht im Wald und konstruiert aus Schneekugeln eine Wohnungseinrichtung. Aufmerksam verfolgen die Erzieherinnen das Geschehen. Das freie Spiel in der Natur hat klare Regeln, die es natürlich zu befolgen gilt.

Nach dem ersten freien Spiel folgen ein paar Kreisspiele und alle überlegen gemeinsam das nächste Ziel. Erste Sonnenstrahlen laden die Kinder zu einem Spaziergang zum „Boot“ ein. Die älteren Kinder gehen voran, warten aber an vorher vereinbarten Haltepunkten. Das Klopfen eines Spechtes ist nicht zu überhören und schon spähen die Kinder in Richtung des Schalls, um den Vogel vielleicht ausfindig zu machen. Auf dem weiteren Weg flitzt noch ein Hermelin in weißer Wintertracht durch das Unterholz.

Nach einer Spielpause am „Boot“ geht es zurück zum Frühstück in die Schröderhütte der St. Andreas-Gemeinde. Der kleine Ofen erwärmt die spartanisch ausgestattete Unterkunft im Wald. Nachdem jedes Kind seine Hände gewaschen und im Kreis Platz genommen hat, wird ein Dankesgebet gesprochen, danach beginnt das Essen. Die gemütliche Runde wird mit einer vorgelesenen Geschichte beendet und einige Kinder gehen raus zum Spielen. Die restlichen Mädchen und Jungen bleiben drinnen und bemalen mitgebrachte Eier für das kommende Osterfest. Um 13.00 Uhr geht die Gruppe zum Abholtreffpunkt am Waldrand.

Ein Wintertag im Wald


Im Waldkindergarten Springe ist jedes Kind mit seinen Eltern herzlich willkommen! Jedes Jahr verlassen einige Kinder die Gruppe in Richtung Schule. Über das ganze Jahr verteilt können Kinder mit ihren Eltern Hospitationen mit der Kindergartenleitung verabreden und den Tagesablauf kennenlernen. Alle Eltern stehen auch gerne mit Rat und Tat zur Verfügung.

Das Konzept Waldkindergarten setzt auf eine starke Gemeinschaft, feste Regeln und Rituale. Die Kinder lernen von und in der Natur. Der Wald bietet ein entspanntes und großzügiges Umfeld zum Spielen und kreativen Lernen. Die Kindergartenleitung ist über das Waldtelefon Mobil: 0173-2183465 erreichbar.


...nach dem Frühstück


Jahresplan: … Kürbissuppe, Schneemänner, Fasching, Krötenwanderung

Die Jahresplanung richtet sich nach den situativen Notwendigkeiten der Gruppe sowie nach den kirchlichen Festen und den jahreszeitlichen Gegebenheiten. Der Wechsel der Jahreszeiten wird im Wald bewusst und intensiv erlebt. Zu jeder Jahreszeit lernen die Kinder passende Lieder, Gedichte, Geschichten und Spiele kennen. Die Unterkunft wird zur Jahreszeit passend dekoriert. Die Geburtstage der Kinder und Erzieherinnen werden gefeiert.

Zu Beginn des Kindergartenjahres wird neben der Arbeit an der Gruppenfindung das Erntedankfest vorbereitet. Ein Kirchenbesuch steht ebenso auf dem Programm wie das Sammeln und Bestimmen von Waldfrüchten oder Pilzen und die Herstellung einer eigenen Speise wie Kürbissuppe oder Marmelade.

In der Vorweihnachtszeit planen die Kinder mit den Erzieherinnen die Weihnachtsfeier, basteln Weihnachtsdekoration für die Hütte und auch kleine Geschenke für die Eltern, backen Kekse und besuchen den Weihnachtsmarkt sowie ein Theaterstück in Hameln. Sobald Schnee gefallen ist, findet eine intensive Begegnung mit diesem Element statt. Die Kinder machen Experimente und bestimmen Tierspuren. Und natürlich werden auch Schneemänner und Iglus gebaut sowie die besten Rodelhänge im Wald fleißig besucht.

Zu Fasching verkleiden sich die Kinder und Erzieherinnen und vertreiben den Winter.
Im Frühjahr genießen die Kinder die wiederkehrende Sonnenwärme, bestimmen Pflanzen und erkennen, wie schnell alles wieder wächst. Zu dieser Zeit gehört auch die Krötenwanderung, wodurch der Sammelpunkt für das Bringen und Abholen der Kinder verlegt wird, um die Tiere zu schonen. Die Gruppe erhält nun vermehrt Besuch durch interessierte neue Eltern und Kinder. Diese Hospitationen fordern die Gruppe gerne in ihrer Rolle als Gastgeber.

Im Sommer wird das Abschiedsfest der zukünftigen Schulkinder vorbereitet und gefeiert.

Eine ganz besondere Faschingsfeier



Aktivitäten

Die Kinder und Erzieherinnen machen im Laufe eines Kindergartenjahres viele verschiedene Ausflüge und Besuche.

Die Kinder besuchen auch Theateraufführungen und nehmen an verschiedenen kirchlichen Festen (z.B. Erntedankfest, St. Martinsumzug) der St. Andreas-Gemeinde teil. Weiterhin werden z.B. die Feuerwehr, die Polizei, das Wisentgehege oder ein Bauernhof besucht bzw. eine Schifffahrt auf der Weser organisiert.

Ein Sommerfest wird als „Tag der offenen Tür“ mit Gästen und Waldnachbarn gefeiert.

In der Öffentlichkeit ist der Waldkindergarten Springe bei verschiedenen Veranstaltungen präsent.